Kleidung ist immer ein Spiegel der Zeit. Sie kann schnelllebig sein, vielfältig und verrät unglaublich viel darüber, wie Menschen in der Vergangenheit gelebt haben. Historische Kleidung ist deshalb ein echter Schatz – ein Fenster in eine andere Welt. Aber es gibt ein Problem: Über die Jahre zersetzen Sauerstoff, Licht und Mikrobakterien die alten Stoffe. Um das zu verhindern, wird dieser Schatz in Museen und Sammlung besonders geschützt. Interessierte Besucher*innen können sich kaum vorstellen, wie diese Kleidung getragen und in Bewegung ausgesehen hat.
Die meisten erhaltenen Stücke sind extrem empfindlich. Sie müssen unter speziellen Bedingungen gelagert und dürfen auf keinen Fall getragen werden. Das ist verständlich, aber es geht etwas Wichtiges verloren: das Gefühl. Wie fühlt sich der Stoff an? Wie fällt er? Wie bewegt man sich darin? All das, was Kleidung eigentlich ausmacht – das Zusammenspiel mit dem menschlichen Körper – geht verloren.
Unser Projekt, HistoVeaR, setzt genau hier an.
Wir holen die Kleidung aus der Vitrine und den Kartons der Museumsdepots – und zwar digital. Unser Ziel ist es, historische Kleidungsstücke auf Basis von originalen Objekten und ihren Materialeigenschaften technisch in 3D zu rekonstruieren, zu animieren und in Virtual Reality (VR) zum Leben zu erwecken.
